08. Okt. 2025
Sternchenjagt statt Problemlösung – LSV Hessen kritisiert falsche Prioritätensetzung der Landesregierung
Sternchenjagt statt Problemlösung –
Landesschüler*innenvertretung Hessen kritisiert falsche
Prioritätensetzung der Landesregierung
Gießen – Die Landesschüler*innenvertretung Hessen kritisiert das hessische Ministerium für
Kultus, Bildung und Chancen scharf für den massiven Einsatz gegen gendergerechte
Sprache an Schulen. Nach aktuellen Medienberichten musste eine Schule in Eschborn
sämtliche Instagram-Beiträge überarbeiten, weil sie Sonderzeichen wie Gendersternchen
enthielten – auf direkte Anweisung des Ministeriums. Um die Fortbildungsinhalte der
Hessischen Lehrkräfteakademie nach Gendersternchen zu durchsuchen, sei sogar eine
extra Software entwickelt worden, heißt es weiter. Gleichzeitig fehlt an allen Ecken: Geld für
Lehrkräfte, Digitalisierung und Lernmaterialien sind nur einige Stichworte.
„Wie kann man es verantworten, Schulen ihr Budget zu kürzen, aber gleichzeitig ein
Programm zu finanzieren, das nach Gendersternchen sucht?“, fragt Landesschulsprecher
Laurenz Spies. „Diese Prioritätensetzung geht an den Bedürfnissen der Schüler*innen
vorbei.“
Bereits in einem kürzlich veröffentlichten offenen Brief „Zukunft statt Sternchenpolizei“
forderten zahlreiche Hessische Kreis- und Stadtschüler*innenräte die Landesregierung auf,
ihre ideologischen Verbotsmaßnahmen zu beenden. Statt Probleme wie Lehrkräftemangel,
marode Gebäuden oder ungleiche Bildungschancen anzupacken, verliere sich das
Ministerium in Kleinigkeiten – und ignoriere dabei die Realität an Hessens Schulen. Die
Landesschüler*innenvertretung unterstützt diese Forderungen und stellt sich hinter die
Unterzeichner*innen des Briefes.
„Wir Schüler*innen brauchen keine Sprachpolizei, sondern funktionierende Schulen“, betont
Luca Dobrita, stellvertretender Landesschulsprecher. „Während Klassen ausfallen und Räume verfallen, beschäftigt das Ministerium Fachkräfte damit, Sonderzeichen aufzuspüren.
Das ist absurd!“
Die Landesschüler*innenvertretung fordert Kultusminister Armin Schwarz auf, das
Genderverbot sofort zurück zu nehmen und alle verfügbaren Mittel endlich in tatsächliche
Bildung zu investieren. Statt Sprachpolizei zu spielen, müsse das Land auf die Schüler*innen
hören und echte Probleme lösen – von Lehrkräftemangel über Digitalisierung bis hin zu
sozialer Gerechtigkeit.
„Kinder brauchen qualitative Bildung und das sollte die oberste Priorität des Ministeriums
sein!“, so die zentrale Botschaft der LSV Hessen.
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Problemlösung statt Sternchenjagd PM
Über die Landesschüler*innenvertretung (LSV) Hessen:
Die Landesschüler*innenvertretung Hessen vertritt die Interessen aller Schüler*innen des Landes und setzt sich für alle Belange zum Thema Schulpolitik aus Sicht der Schüler*innen ein. Als gesetzlich legitimierte Vertretung arbeitet sie mit Bildungspolitikerinnen und anderen Akteurinnen des Bildungssystems zusammen, um die Stimme der hessischen Schüler*innen in Entscheidungsprozesse einzubringen.