25. Sep 2024
Kostenlawine zum Schulstart! Bildung muss in Hessen wirklich kostenlos sein – von Einschulung bis Abschluss
Das Schuljahr hat begonnen und für uns, als Landesschüler*innenvertretung Hessen, ist klar: Bildung ist in Deutschland immer noch nicht kostenlos. Vor allem der Schuljahresstart und die Einschulung in die erste Klasse der Grundschule können sehr schnell sehr kostspielig für die Erziehungsberechtigten werden.
Mehr als 60.000 Kinder wurden in diesem Schuljahr (2024/25) eingeschult und insgesamt 810.000 Schüler*innen werden dieses Schuljahr eine Schule in Hessen besuchen. Und für die Erziehungsberechtigten all dieser Schüler*innen war das wieder ein teurer Start. Der Satz „Bildung in Deutschland ist kostenlos“ ist immer leicht gesagt – doch ein Trugschluss. Fakt ist: Schulmaterialien sind nach wie vor kostspielig. Zwar gibt es in Hessen die Lernmittelfreiheit, doch diese umfasst nicht ansatzweise alle Gegenstände, die für den Schulbesuch – der ein grundlegendes Recht ist – Grundvoraussetzung sind.
Zwar variieren die Kosten für eine Einschulung je nachdem, wie viel Erziehungsberechtigte finanziell leisten können und wollen, jedoch ist es, auch wenn man aufs Sparen angewiesen ist, in keinem Fall günstig. Schulranzen, Turnbeutel, Sportkleidung und -Schuhe, Hefte, Stifte und vieles mehr. „Das ist ein enormer Kostenpunkt, welcher für einige Erziehungsberechtigte eine größere finanzielle Hürde darstellt“, betonte Pia Rosenberg, Landesschulsprecherin. Darüber hinaus werden oft explizite Anforderungen an das Material gestellt, nicht selten sind das teure Markenprodukte.
Dieser Missstand im hessischen Bildungssystem muss unbedingt beleuchtet und letztendlich beendet werden. Deswegen unsere Forderung an die Landespolitik: Die Lehrmittelfreiheit muss auf alle relevanten Gegenstände, die für schulische Zwecke benötigt werden, ausgeweitet werden.
Malik Simsek, stellvertretender Landesschulsprecher Hessens, macht folgenden Vorschlag zur Umsetzung: „Der Großteil benötigter Schulmaterialien könnte durch die Schulen in einer Sammelbestellung angeschafft werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel die Hefte, Bücher, Stifte und der Wasserfarbmalkasten in großer Menge von der Schulleitung rechtzeitig vor Schuljahresbeginn bestellt werden.“ „Damit wären alle spezifischen Anforderungen an Materialien, welche eben auch je nach Schule und deren Schwerpunkten variieren können, erfüllt. Das würde den Preis dafür auch insgesamt drastisch senken – durch Partnerschaften mit Firmen für Schulmaterialien und Mengenrabatte“, ergänzte Nele Vogel, ebenfalls stellvertretende Landesschulsprecherin.
Wir fordern keine Kostenlawine zum Schulstart! Die Landesschüler*innenvertretung Hessen steht für die Förderung und Verwirklichung des Rechtes auf tatsächlich vollständig kostenlosen Zugang zu Bildung.
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