20. Mai 2025

Kein Platz für NS-Verharmlosung an hessischen Schulen!

Kein Platz für NS-Verharmlosung an hessischen Schulen: LSV
Hessen verurteilt Abi-Motto der Liebigschule Gießen aufs
Schärfste!

Mit großem Entsetzen reagiert die Landesschüler*innenvertretung Hessen (LSV
Hessen) auf den Vorfall an der Gießener Liebigschule, bei dem ein Abiturmotto mit
eindeutigem Bezug zur NS-Zeit in einer anonymen Online-Abstimmung die meisten
Stimmen erhalten hat. Der Vorschlag »NSDABI – Verbrennt den Duden« ist eine
nicht tolerierbare Verharmlosung nationalsozialistischer Gräueltaten und eine
bewusste Provokation auf Kosten von Betroffenen rechter Gewalt,
Überlebenden des Holocaust und ihrer Angehörigen.

Solche Vorschläge sind keine schlechten Witze, sondern Ausdruck einer
tiefsitzenden Geschichtsvergessenheit und eines Mangels an demokratischer
Bildung“, betont Nele Vogel, Landesschulsprecherin und Bundesbeauftragte. „Dass
dieser Spruch nicht nur eingereicht, sondern auch signifikant oft gewählt wurde,
offenbart ein alarmierendes Maß an fehlender politischer Sensibilität und
Verantwortung.

Die LSV Hessen begrüßt ausdrücklich, dass die Schulleitung umgehend reagiert,
externe Fachstellen wie die DEXT-Stelle einbezogen und ein schulisches
Nachbereitungskonzept aufgesetzt hat. Zugleich mahnt sie jedoch: Ein einmaliges
Gespräch ersetzt keine strukturelle politische Bildung. Die Prävention von
Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen muss dauerhaft in
Curricula und Schulkultur verankert werden.

Als legitimierte Interessenvertretung aller hessischen Schüler*innen fordert die LSV
eine entschlossene Haltung gegen jede Form gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit. Sie fordert verbindliche Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit an allen Schulen. Dazu zählen landesweite Fortbildungen
für Lehrkräfte, strukturelle Einbindung externer Träger und eine klare politische
Haltung in Schulentwicklungsprozessen. Ebenfalls fordert die
Landesschüler*innenvertretung verpflichtende Besuche von NS-Gedenkstätten.

Daher fordert die LSV Hessen umgehend:

● Eine landesweite Aufarbeitung des Vorfalls als Anlass, um
demokratiefeindliche Tendenzen an Schulen, welche in den vergangenen
Monaten angestiegen sind, grundsätzlich zu thematisieren.

● Die Etablierung schulinterner Leitlinien zum Umgang mit Abschlussmottos, die
diskriminierungsfreie und reflektierte Prozesse sicherstellen.

Mehr politische Bildung und Erinnerungskultur als festen Bestandteil
des Unterrichts – fächerübergreifend und verpflichtend.

● Verbindliche Schüler*innenbeteiligung in demokratischer Verantwortung –
denn auch Mitsprache muss gelernt und verantwortungsvoll genutzt werden.

Verpflichtende Besuche von NS-Gedenkstätten zur Sensibilisierung und
Stärkung der Erinnerungskultur.

 

Wir stehen solidarisch an der Seite aller Schüler*innen, die sich klar gegen
Antisemitismus und Diskriminierung positionieren – und ermutigen alle
Schulgemeinschaften, diese Haltung offensiv zu vertreten. Denn:

Erinnerung ist keine Option, sondern Pflicht. Und Schule ist kein Ort für
NS-Verharmlosung – niemals.

Über die Landesschüler*innenvertretung (LSV) Hessen:
Die Landesschüler*innenvertretung Hessen vertritt die Interessen aller Schüler*innen des Landes und
setzt sich für alle Belange zum Thema Schulpolitik aus Sicht der Schüler*innen ein. Als gesetzlich
legitimierte Vertretung arbeitet sie mit Bildungs- politiker*innen und anderen Akteur*innen des
Bildungssystems zusammen, um die Stimme der hessischen Schüler*innen in Entscheidungsprozesse
einzubringen.

PM als PDF lesen:

PM Kein Platz für NS Verhamlosung

 

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