Es ist ein viel diskutiertes Thema, das der Landtag am Donnerstag Morgen auf Antrag der AfD Fraktion in einer aktuellen Stunde behandelt. Schülerinnen und Schüler die für den Klimaschutz demonstrieren und dafür bereitwillig Ihre Schulpflicht vernachlässigen. Landesschulsprecher Johannes Strehler und seine Stellvertreterin Marleen Appuhn saßen in dieser Debatte und bezogen anschließend vor der Presse Stellung.
Lange wurde sich öffentlich darüber beklagt, dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr politisch interessiert seien, sie würden sich nicht mehr engagieren und nicht für ihre Überzeugungen einstehen bzw. keine mehr besitzen.
Und nun, da es sich zeigt, dass dies nicht zutrifft, jetzt da Schülerinnen und Schüler für ihre Überzeugung auf die Straße gehen, wird dieses politische Engagement von Parteien wie der AfD verurteilt und Schülerinnen und Schülern unterstellt sie wären lediglich daran interessiert, den Unterricht zu versäumen. Haltlos scheint diese Unterstellung spätestens seit den Protesten in Frankfurt und Wiesbaden letzte Woche Freitag zu sein, die auf Grund der Zeugnisvergabe nach den ersten drei Stunden Unterricht lagen und besonders viele Schülerinnen und Schüler dazu mobilisierten auf die Straße zu gehen.
Statt des Mottos „Fridays for futures“ gerecht zu werden, hätten Schülerinnen und Schüler, die den Unterricht für Demonstrationen verpassten „no future“ also keine Zukunft, da der verpasste Stoff ihre schulische Karriere gefährde, so ein Abgeordneter der AfD Landtagsfraktion. Dabei ist politische Meinungsbildung und das Erlernen von kritischem Denken, elementarer Bestandteil des Kerncurriculums, ebenso wie der Besuch eines Kunstmuseeums ist Demonstrieren daher nichts anderes als das die praktische Erfahrung theoretischer Unterrichtsinhalte.
Oftmals ohne Wahlrecht, haben wir Schülerinnen und Schüler wenige Möglichkeiten für unsere politische Meinung, für unsere Überzeugung einzustehen und diese zu vertreten. Wir als Landesschülervertretung sind stolz auf jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin, der oder die den Mut findet für die eigene Überzeugung auf die Straße zu gehen und für eine lebenswerte Zukunft mit mehr Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Und wir glauben, dass auch unsere Politikerinnen und Politiker stolz sein können auf eine Generation, die komplexe globale Zusammenhänge begreift und bereit ist aktiv an der Zukunft mit zu wirken.